„Hoppla, ein Druckfehler in der Überschrift“, mag sich der geneigte Leser denken. Aber weit gefehlt, es handelt sich hierbei um die Anleitung zur Implementierung eines cloud-gesteuerten Adventskranz für „Nerds“.
Gemäß der Definition auf Wikipedia ist ein „Nerd“ positiv betrachtet ein Individualist, der durch Besitz hinreichender Fachkenntnisse einen entsprechenden Grad an gesellschaftlicher Anerkennung innerhalb der jeweiligen Szene aufweist. Negativ gesehen ist „Nerd“ eine stereotype Bezeichnung eines in sozialen Belangen unbeholfenen verschrobenen Einzelgängers, der ständig vor dem Computer sitzt und dadurch jenseits des Computers in soziale Isolation gerät. Da unverhofft Weihnachten mal wieder vor der Tür steht, halten wir uns im weiteren Kontext an die positive Betrachtungsweise.
Beinahe jeder, zumindest wenn man sich der oben genannten Gruppe irgendwie zugehörig fühlt, kennt die Situation: Die Adventszeit steht wieder vor der Tür und es sind noch mindestens 24 Tage Restlaufzeit auf dem kostenlosen Cloud-Konto aber es ist kein vernünftiger Anwendungsfall in Sicht, diese Zeit sinnvoll zu überbrücken. Keine Panik, hier naht Rettung!
Der „Advenerdskranz“, als ein weiterer Vertreter führender Smart Christmas Lösungen, schließt nahtlos die zeitliche Lücke bis zum Einsatz der Weihnachtskrippe 4.0, die bereits letztes Jahr vorgestellt wurde (Artikel: „Nach Industrie 4.0 und Smart Building – Smart Christmas hält Einzug in die deutschen Wohnzimmer“, www.legendlime.de). In der folgenden Abbildung sei ein ausgeklügelter Dekorationsvorschlag als Referenz gegeben, der behagliche Stimmung in jede Stube während der kalten und dunklen Winterzeit zaubert.
Wie sollte es anders sein, der „Advenerdskranz“ basiert auf einer modernen Microservice Software-Architektur und ist unter der freien Apache 2.0 Open Source Lizenz verfügbar. Die Bereitstellung der Dienste erfolgt über Docker Container. Diese werden mittels eines cloud-basierten Kubernetes Service-Orchestrators verwaltet. Der „Advenerdskranz“ ist selbstredend als hochverfügbare „cloud native“ Service-Infrastruktur ausgelegt. Mittels eines speziell für diesen Einsatzfall ausgelegten MCTT (Merry Christmas Telemetry Transport) Message Brokers werden die Adventstage von einem Cloud-Service zeitlich überwacht und zum jeweiligen Beginn eines Advents an den lokalen „Advenerdskranz“ Controller Service auf dem lokalen Raspberry PI Einplatinencomputer signalisiert, der daraufhin weitestgehend CO2-neutral eine der vier elektronischen Kerzen (LEDs) anzündet. Vorbei ist die Zeit schmerzhafter Brandblasen an Daumen oder Zeigefinger, die regelmäßig bei dem Versuch entstanden, den dritten oder vierten Advent mit einem oftmals viel zu kurzen Streichholz einläuten zu wollen. Die Kerzensteuerung ist ausgesprochen simpel und auch für Nichtelektroniker leicht zu implementieren. Nachfolgende Abbildung zeigt das Zusammenwirken der Cloud-Dienste (in diesem Fall auf der Google Kubernetes Engine), des lokalen Controllers auf dem Raspberry PI und den Aufbau der Elektronik zur Steuerung der elektronischen Kerzen.
Alle Leser, die sich bei der Definition von „Nerd“ in irgendeiner Weise wiedergefunden haben, sind herzlich eingeladen, sich den Quellcode und die Docker Images von den nachfolgenden Web-Ressourcen herunterzuladen.
Ich wünsche allen eine smarte Adventszeit und viel Spaß beim Versuch die „Advenerdskranz“-Steuerung auf den gleichen Raspberry zu installieren, auf dem schon die Krippensteuerung aus dem letzten Jahr läuft.
Ressourcen:
- Cloud-Services und Kubernetes Deployment Manifests
- Source Code: https://gitlab.com/tkautenburger/wreath-timer
- Docker-Image: https://hub.docker.com/repository/docker/legendlime/adventskranz
- Adventskranz-Controller für Raspberry PI: