Umsätze auf 165 Millionen Euro ausgebaut / Ergebnis steigt um 33 Prozent / Konzernumbau abgeschlossen
Die euromicron AG, ein führender Anbieter von Netzwerk- und Lichtwellenleitertechnologie, hat 2008 das erfolgreichste Geschäftsjahr der Unternehmensgeschichte absolviert. Die Umsätze sind im vergangenen Geschäftsjahr um 21 Prozent auf 165 Millionen Euro gestiegen; das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern ist 2008 um rund 33 Prozent auf 16 Millionen Euro gewachsen. Die EBIT-Marge des Konzerns ist von 8,8 auf 9,7 Prozent gestiegen; das Ergebnis je Aktie ist von 1,53 Euro auf 1,78 Euro gestiegen.
Die in 2008 akquirierten Unternehmen haben etwa 6 Prozent zum Umsatzwachstum beigetragen, so dass das Unternehmen im vergangenen Jahr auf ein organisches Wachstum von 16 Prozent zurückblickt. Die Umsätze mit der Herstellung von Komponenten und Konfektionierung sind um 7,3 Prozent gestiegen, das Projekt- und Systemgeschäft legte um 25 Prozent zu, und das Geschäftsfeld Distribution und Dienstleistungen verbuchte ein Plus von 56,8 Prozent. Die ausländischen Beteiligungen des Konzerns steuerten 18,6 Prozent der Umsätze zum Konzernergebnis bei.
Ausblick für 2009 positiv
„Unser Unternehmen hat bisher unbeschadet und unbeeindruckt von allen Stürmen und Widrigkeiten Kurs gehalten“, erklärte der Vorstandsvorsitzende Dr. Willibald Späth auf der Hauptversammlung des Unternehmens. Auch die ersten Zahlen für 2009 lassen auf eine positive Entwicklung hoffen: Der Auftragsbestand zum 31. Dezember liegt mit 70,4 Millionen Euro nochmals leicht über dem bis dahin besten Wert des vorvergangenen Jahres; im Januar hat die euromicron AG den höchsten Auftragseingang in der Konzerngeschichte verbucht. „Das Unternehmen ist mit gut gefüllten Auftragsbüchern in das Jahr 2009 gestartet, ein wesentlicher Teil des für 2009 geplanten Umsatzes ist bereits vertraglich fixiert“, sagte Späth weiter.
Trotz dieser Erfolge wolle man vorsichtig bleiben – vor dem Hintergrund der aktuellen Wirtschaftslage hat das Unternehmen als vorsorgliche Maßnahme ein Einsparprogramm aufgelegt. So soll die Materialquote um ein bis drei Prozentpunkte reduziert werden, weitere zehn Prozent sollen am Personalaufwand eingespart werden, die sonstigen Ausgaben sollen um rund 15 Prozent sinken. In der Summe sollten diese Maßnahmen dem Konzern für 2009 eine Ergebnisreserve von etwa 5 Millionen Euro verschaffen, die bei normalem Geschäftsverlauf auch wieder in Vertriebspower, Innovationen oder Nutzungsrechte reinvestiert werden.
Dividendenrendite von 9 Prozent
Ein sichtbarer Beleg für den Erfolg des Unternehmens ist das auf 1,78 Euro gestiegene Ergebnis je Aktie – die Dividendenrendite der euromicron-Aktie liegt bei fast 9 Prozent. Dass trotz dieser Erfolge der Kurs der Aktie im vergangenen Jahr nachgegeben hat, führt Späth auf die aktuelle Finanzkrise zurück: „In einem Jahr, in dem mehr oder weniger sämtliche Aktienmärkte weltweit fast die Hälfte ihrer Marktkapitalisierung einbüßen, haben die Marktteilnehmer wenig Unterschiede zwischen guten und schwachen Unternehmen gemacht und durch die Bank alles verkauft“, erklärte Späth. Der Kursverlauf im laufenden Jahr allerdings stimme optimistisch: Seit Jahresbeginn hat sich die euromicron-Aktie vom allgemeinen Markttrend abgekoppelt und gut entwickelt.
Um die Aktionäre angemessen an der guten Entwicklung des Unternehmens zu beteiligen, haben der Vorstand und der Aufsichtsrat der euromicron AG beschlossen, die Hälfte des Konzernüberschusses an die Aktionäre in Form von Dividenden auszuschütten – die Dividende für das Geschäftsjahr 2008 beläuft sich auf 1,00 Euro je Stückaktie.
Konzernumbau abgeschlossen
Der vor zehn Jahren begonnene Umbau der euromicron AG zu einem klar strukturierten Technologiekonzern ist Späth zufolge nun abgeschlossen: „Wir haben unsere Desinvestitionsstrategie erfolgreich absolviert und unser Konzernportfolio bereinigt. In weiteren Schritten haben wir parallel dazu unser Kerngeschäftsfeld ausgebaut. Heute sind wir flächendeckend in ganz Deutschland präsent, beherrschen alle gängigen Netzwerktechnologien, können unseren Kunden jeden Service rund um sein Netzwerk anbieten und sind einer der größten und wichtigsten Anbieter in den Glasfasermärkten“, erklärte er.
Weiteren Expansionsbedarf für die kommenden Jahre sieht Späth noch im Ausland – man habe in den vergangenen Jahren vorsichtig damit begonnen, die internationale Präsenz zu verstärken und verschiedene Zukäufe im Ausland getätigt. So habe man 2008 mit dem Kauf der Qubix S.p.A. einen ersten Schritt zur Erschließung des italienischen Marktes getan. Da Qubix ein etablierter Anbieter von Netzwerklösungen in Osteuropa ist, sei dieses Investment auch ein erster Schritt gen Osten. Weniger zufrieden allerdings zeigte Späth sich mit dem aktuellen Engagement in Österreich: Die in 2007 erworbene Cteam GmbH – heute euromicron austria - hatte aufgrund der Konsolidierung des österreichischen Mobilfunkmarktes ein schwieriges Jahr 2008, doch die Auftragseingänge für das laufende Jahr, auch außerhalb des Mobilfunkmarktes im Kernbereich der euromicron Gruppe, deuten darauf hin, dass die euromicron austria ihre Schwierigkeiten in diesem Jahr überwinden wird.
In den kommenden Monaten wird es Späth zufolge darum gehen, den Gesamtkonzern weiter zu integrieren und die vielen Möglichkeiten zu heben und zu fördern, die diesen Verbund effektiver und effizienter machen, beispielsweise, indem man weitere Unternehmenseinheiten zusammenlegt. So wurde die rako electronic data technology GmbH mit der LWL Sachsenkabel GmbH verschmolzen. Mit Blick auf diese Aufgabe der Integration wurde im vergangenen Jahr die euromicron international services gegründet, die strategische und geschäftsfeldübergreifende Steuerungsaufgaben übernimmt, die nicht zum Kerngeschäft des Konzerns gehören. Diese Gesellschaft verwaltet u.a. Grundstücke und Gebäude, kümmert sich um Finanzierungen und spezifische Beteiligungen – ein organisatorischer Meilenstein auf dem Weg zu einem integrierten Gesamtkonzern.
Nächste Schritte
Mit dem Abschluss des Konzernumbaus soll Späth zufolge nun die nächste Phase der Unternehmensentwicklung eingeleitet werden. „In dieser Phase werden wir unser Leistungsportfolio beständig auf den Prüfstand stellen und uns fragen, ob und wenn ja, wo wir unseren Konzern aus- oder auch umbauen müssen.“ Man werde bei Bedarf weitere Hersteller ebenso wie weitere Produkte oder neue Technologien in das Leistungsportfolio aufnehmen – ebenso, wie man sich - falls nötig - von bestimmten Technologien trennen werde. „Wir werden uns beständig fragen, wo sich neue Geschäftsfelder auftun, die sich aus den Bedürfnissen und Problemen der Kunden heraus entwickeln und die wir bedienen müssen“, beschreibt Späth diesen Weg. Und wo immer sich Bedarf an neuen Produkten oder Technologien auftue, werde man versuchen, diesen über internes Wachstum, durch den Erwerb von Lizenzen oder Patenten, wie auch durch Partnerschaften darzustellen oder sich gezielt an einigen Stellen über Zukäufe verstärken.